Vishing meint nichts anderes als Telefonbetrug. Lesen Sie, wie Sie Vishing-Betrugsfälle erkennen und sich davor schützen können.

Im Bereich der Cyberkriminalität sind wir ständig mit verschiedenen Arten von Bedrohungen konfrontiert. Eine dieser Bedrohungen ist Vishing, bei der Betrüger über Telefonanrufe versuchen, sensible Informationen von ahnungslosen Nutzern zu stehlen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Vishing abläuft, wie es sich von Phishing unterscheidet und wie Sie sich vor solchen Angriffen schützen können.

Was ist Vishing?

Vishing ist eine Kombination der Wörter „Voice“ (Stimme) und „Phishing“ und bezieht sich auf betrügerische Aktivitäten in der Telekommunikation. Dabei geben sich die Täter als vertrauenswürdige Personen oder Organisationen aus, um sensible Daten wie Bankkontoinformationen, Kreditkartendetails oder Passwörter zu erlangen. Vishing fällt wie viele andere Betrugsmaschen unter den Begriff des Social Engineering.

Vishing vs. Phishing: Der Unterschied

Während Phishing auf elektronische Kommunikationskanäle wie E-Mails oder gefälschte Websites abzielt, nutzt Vishing die Telekommunikation, also das Telefonieren, als Werkzeug. Sie könnten beispielsweise Anrufe von angeblichen Bank- oder Kundendienstmitarbeitern erhalten, die versuchen, Ihre persönlichen Informationen zu erhalten.

Typischerweise gibt der Anrufer an, dass es ein Problem mit Ihrem Konto gebe und dass dringend Maßnahmen erforderlich sind, um Ihr Geld zu schützen. Sie werden möglicherweise aufgefordert, Ihre Kontoinformationen oder Kreditkartendetails preiszugeben, um das Problem zu beheben. Der Anrufer könnte auch mit Konsequenzen wie dem Einfrieren Ihres Kontos oder anderen Strafmaßnahmen drohen, wenn Sie nicht kooperieren.

In anderen Fällen geben sich Betrüger als Microsoft-Techniker aus, nachdem sie den Computer des Opfers heimlich über eine Schadware-Verlinkung infiziert und gesperrt haben. Der Angerufene wird aufgefordert, für die Reparatur zu bezahlen oder spezielle Software zu erwerben. Auch verbreitet ist die sogenannte Polizeibeamten-Taktik. Dabei schlüpfen die Täter in die Rolle von Polizeibeamten und warnen insbesondere ältere Menschen vor kriminellen Banden. Im Anschluss drängen sie die Angerufenen dazu, ihre Wertgegenstände und Bargeld-Reserven an die vermeintliche „Polizei“ zur Aufbewahrung zu übergeben.

Anders als beim Phishing, wo massenweise E-Mails versendet werden, geht es beim Vishing um die Qualität. Die Täter nehmen sich Zeit, um Ihr Vertrauen zu gewinnen und Sie zu bestimmten Handlungen zu bewegen. Umso wichtiger ist es, dass Sie diese Betrugsmasche rechtzeitig erkennen und sich entsprechend schützen.

Woran erkennt man Vishing?

Es gibt einige Warnzeichen, die darauf hindeuten können, dass es sich bei einem Anruf um Vishing handelt. Die häufigsten sind:

  • Dringender Handlungsbedarf: Vishing-Anrufer setzen oft eine Atmosphäre der Dringlichkeit auf, um Sie dazu zu bringen, schnell zu handeln, ohne ausreichend nachzudenken.
  • Unerwartete Anrufe: Seien Sie misstrauisch gegenüber Anrufen von Personen oder Organisationen, mit denen Sie normalerweise nicht interagieren.
  • Anrufe ohne persönliche Informationen: Echte Anrufe von Banken oder anderen Organisationen enthalten normalerweise spezifische Informationen zu Ihrem Konto oder Ihrer Mitgliedschaft. Wenn der Anrufer keine Informationen über Sie hat, sollten Sie vorsichtig sein.

So schützen Sie sich vor Vishing

Vishing-Täter werden immer gewiefter und lernen dazu. Betroffenen fällt es oft schwer, den Fall einzuschätzen und besonnen zu reagieren, vor allem wenn mit Strafen oder anderen Konsequenzen gedroht wird. Hier sind einige wichtige Maßnahmen, die Sie ergreifen können:

Überprüfen Sie die Anruferidentität: Fragen Sie nach dem Namen und der Position der Person, die Sie anruft, und notieren Sie sich diese Informationen. Rufen Sie dann die offizielle Telefonnummer der Organisation an, von der der Anruf angeblich stammt, um die Identität des Anrufers zu überprüfen.

Teilen Sie keine sensiblen Informationen: Geben Sie keine persönlichen oder finanziellen Informationen am Telefon preis, es sei denn, Sie haben die Identität des Anrufers überprüft und sind sich sicher, dass es sich um eine legitime Anfrage handelt.

Verwenden Sie einen Anrufschutz: Mit einem Anrufschutz können Sie unerwünschte Anrufe von bekannten, Betrügern oder verdächtigen Nummern blockieren. Für Fritzbox-Besitzer gibt es zum Beispiel eine Anrufschutz-Erweiterung von Tellows. Mit dieser können Sie Spam-Anrufe automatisiert blockieren oder sich auf dem Display anzeigen lassen, ob der Anruf seriös oder verdächtig ist.

Fazit

Vishing ist eine ernstzunehmende Bedrohung, die von Betrügern genutzt wird, um Ihre persönlichen Informationen und finanziellen Ressourcen zu stehlen. Indem Sie sich der Taktiken und Warnsignale bewusst sind und Vorsichtsmaßnahmen treffen, können Sie sich vor Vishing-Angriffen schützen. Bleiben Sie skeptisch, teilen Sie keine sensiblen Informationen am Telefon und überprüfen Sie die Identität des Anrufers, um sicherzustellen, dass es sich um eine legitime Anfrage handelt. Denken Sie daran, dass Ihre Sicherheit und Ihr Schutz oberste Priorität haben.

Quelle: www.pcwelt.de